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Landschaftswandel

Landschaftwandel im oberen aargauischen Limmattal1954-1994
Wesentliche Landschaftsveränderungen zwischen Siegfriedatlas und Landeskarte

Hans- Dietmar Koeppel

Die feine Unterscheidung ermöglicht Hinweise auf die Verursachung, auf die Aufgabe, Intensivierung oder Änderung bisheriger Nutzungen, auf die Trennung oder die Vermischung von Nutzungen. Diese ermöglichen schliesslich Rückschlüsse auf die Zunahme oder Verluste von bestimmten Qualitäten eines Standortes und damit auch eines Lebensraumes der wildlebenden Pflanzen und Tiere. Dies neben der Erfassung direkter Verluste oder Zunahmen von Lebensräumen wie Hecken, Feuchtgebieten, Gewässern, Bachläufen oder Wald. Aus rein statistischen Ergebnissen wie der Zunahme von Flur- und Waldwegen pro Quadratkilometer lassen sich Rückschlüsse ziehen auf verbesserte Zugänglichkeit, Nutzungsintensivierung und vermehrte Störungen durch Erholungssuchende.
Gesamtbild der Landschaftsveränderungen 1954 – 1976: Einen optischen Eindruck üher die Menge und die räumliche Verteilung der Veränderungen sollen die Abbildungen 1 – 3 vermitteln, die das gesamte Testgebiet Limmattal darstellen (eine farbige Wiedergabe oder gar transparente Überlagerung mit den Kartenausschnitten im Rückenumschlag war drucktechnisch nicht möglich). Im Zeitraum 1955/54 – 1966/62 (Kartenblätter 1070/1090) liegt der Schwerpunkt der Veränderungen (Abb. 1) in Wettingen, im Norden von Neuenhof, abgeschwächt um das Dorfgebiet von Würenlos und auf der Achse der alten Kantonsstrasse in Spreitenbach. Es handelt sich vorwiegend um neue Flächennutzungen (Überbauungen) und neue Strassenabschnitte. Im Südosten von Spreitenbach wird die bisherige Flächennutzung mit Obstwiesen aufgehoben und im Tägerhard Wald gerodet, im Tägerhardwald entsteht zudem ein dichtes Wegnetz. Ganz anders ist das Bild der Landschaftsveränderungen im Zeitraum 1966/ 62 – 1970 (Abb. 2). Es wird geprägt von neuen linearen Signaturen. Auffüllig das Band der Nationalstrasse mit den Anschlüssen von Neuenhof und Wettingcn (hiermit ist die Waldrodung im Tägerhard erklärt) sowie Querverbindungen. Aufhebung und Neubau von Hochspannungsleitungen im gleichen Raum werden auch durch die N1 ausgelöst. Ebenfalls markant sind Häufungen von neuen Wegen im Waldgebiet am Osthang des Heitersbergs. Ungewöhnlich gross sind neue Flächennutzungen in Spreitenbach (Industrie- und Gewerbegebiete). Im Osten von Spreitenbach fällt die Aufhebung linearer Signaturen (Flurwege, ein Bachlauf) auf, dafür kommt eine neue, langgestreckte Flächennutzung, der Baubeginn des neuen Güterbahnhofs. Ihm mussten die Wege weichen. In Wettingen gibt es deutlich weniger neue Flächennutzungen, sogar etwa gleichviel Nutzungsaufgaben (Obstwiesen), die Vorstufe neuer Überbauungen? Die beiden Aufhehungen von Flächennutzungen (Waldrodungen) im Lugibachtal sind bereits Hinweis auf die neue Otelfingerstrasse als Autobahnzubringer. Im Raum Geisswis-Tägerhard tauchen neu grossflächige Nutzungen auf: Kiesgruben, in zuvor nicht gekannten Ausdehnungen,

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